Die 4 Lernstile nach Kolb: Alle Infos (+ kostenloser Test)

Lernen funktioniert bei jedem Menschen ein bisschen anders. Manche lernen am besten, wenn sie Dinge direkt erleben. Andere möchten sich zunächst in Ruhe ein Bild machen und das Gesehene reflektieren. Wieder andere bevorzugen klare Konzepte und logische Strukturen. Das Lernmodell von David Kolb hilft dabei, den eigenen Stil besser zu verstehen und gezielt weiterzuentwickeln. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Lernstile nach Kolb und wie Sie mit einem einfachen Test herausfinden können, welcher Typ Sie sind – für sich selbst oder für Ihre Schüler, Mitarbeiter oder Coaching-Kunden.

Gepostet am
10. Jun 2025
Aktualisiert am
1. Jul 2025
Lesezeit
7 Minuten
Geschrieben von
Caroline - Content- und HR-Manager

Was sind die 4 Lernstile nach David Kolb?

David Kolb entwickelte ein Modell, das beschreibt, wie Menschen bevorzugt Wissen aufnehmen und verarbeiten. Dabei identifizierte er 4 grundsätzliche Lernstile, die sich aus der Kombination zweier Dimensionen ergeben: Wie jemand Erfahrungen sammelt (konkret oder abstrakt) und wie er mit diesen Erfahrungen umgeht (reflektierend oder aktiv). Das Ergebnis ist ein Kreismodell, das vier typische Herangehensweisen an das Lernen abbildet.

Hier sind die 4 Lernstile:

1. Der Entdecker – der „Divergierer“

Personen mit diesem Lernstil neigen dazu, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten

Personen mit diesem Lernstil neigen dazu, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sie bevorzugen es, praktische Erfahrungen zu machen und diese im Anschluss sorgfältig zu überdenken. Ihre Stärke liegt darin, Zusammenhänge zu erkennen, kreative Ideen zu entwickeln und empathisch mit anderen umzugehen. Man trifft sie oft in sozialen oder kreativen Bereichen, wo Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen gefragt sind.

2. Der Theoretiker – der „Assimilierer“

Dieser Lerntyp legt großen Wert auf logisches Denken und systematische Analyse. Er fühlt sich wohl, wenn er Informationen in ein stimmiges Konzept einordnen kann. Statt direkt ins Tun zu kommen, zieht er es vor, Zusammenhänge intellektuell zu durchdringen. Ideal ist dieser Stil etwa für wissenschaftliche oder technische Felder, in denen Präzision und Struktur entscheidend sind.

3. Der Problemlöser – der „Konvergierer“

Hier steht die praktische Anwendung im Vordergrund. Menschen mit diesem Stil denken analytisch, handeln zielgerichtet und lösen gerne konkrete Probleme. Sie nutzen theoretisches Wissen, um Lösungen zu finden, die sich unmittelbar in der Praxis umsetzen lassen. Besonders wohl fühlen sie sich in technischen, handwerklichen oder lösungsorientierten Berufsfeldern.

4. Der Macher – der „Akkommodierer“

Wer so lernt, handelt spontan, probiert Dinge einfach aus und verlässt sich gerne auf Intuition statt auf lange Analysen. Akkommodierer gehen offen auf Neues zu, zeigen Risikobereitschaft und lernen oft am besten durch Versuch und Irrtum. Sie sind besonders geeignet für dynamische Umfelder, in denen Flexibilität und Tatkraft gefordert sind – etwa in der Projektarbeit oder im Unternehmertum.

Was sind die 4 Lernphasen nach Kolb? 

Kolbs Lernmodell basiert auf einem Zyklus, der beschreibt, wie effektives Lernen durch das Zusammenspiel von Erfahrung, Reflexion, Theorie und Anwendung entsteht. Dieser Prozess ist nicht starr linear, sondern eher ein fließender Kreislauf, in dem jede Phase die nächste bedingt (und der beliebig oft durchlaufen werden kann).

Phase 1: Erlebnisse sammeln – der Einstieg ins Lernen

Am Anfang steht das Tun: Man macht eine direkte, greifbare Erfahrung. Dabei kann es sich um eine neue Aufgabe, eine konkrete Situation oder eine ungewohnte Herausforderung handeln. Es ist der Moment, in dem man "mitten im Geschehen" steckt und etwas tatsächlich erlebt, emotional wie sachlich. Diese Phase bildet die Grundlage, auf der alles Weitere aufbaut.

Phase 2: Innehalten und nachdenken

Nach dem Erleben folgt das bewusste Zurückschauen

Nach dem Erleben folgt das bewusste Zurückschauen. In dieser Phase nimmt man sich Zeit, das Geschehene aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Man fragt sich: Was ist passiert? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was lief gut, was weniger? Ziel ist es, das Erlebte zu sortieren und zu analysieren, ohne gleich zu bewerten oder zu handeln.

Phase 3: Muster erkennen und verstehen

Jetzt wird es theoretischer: Man zieht Schlüsse aus dem Beobachteten und versucht, allgemeine Prinzipien oder Regeln zu erkennen. Vielleicht entdeckt man Parallelen zu anderen Situationen oder entwickelt eine persönliche Theorie darüber, warum etwas so oder so ablief. Diese Phase dient dazu, das individuelle Erlebnis mit breiterem Wissen zu verknüpfen.

Phase 4: Neues wagen und ausprobieren

Im letzten Schritt geht es darum, die gewonnenen Einsichten anzuwenden – möglichst aktiv. Man testet eine neue Strategie, verhält sich anders oder nutzt bewusst die gemachten Erkenntnisse in einer ähnlichen Situation. So wird das Gelernte lebendig und handlungsrelevant. 

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Dieser kurze Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, welcher Lernstil nach David Kolb am besten passt. Der Test ist nicht wissenschaftlich, kann Ihnen aber hilfreiche Hinweise für Ihre persönliche Lernstrategie geben. 

So funktioniert der Test:

Lesen Sie die Aussagen in den 4 Abschnitten unten und überlegen Sie, mit welchen Sie sich am meisten identifizieren. Notieren Sie den jeweiligen Buchstabe und werten dann das Ergebnis unten aus: 

(1)

  1. Ich lerne am meisten, wenn ich etwas selbst erlebe

  2. Ich höre gerne zu, wenn andere von ihren Erfahrungen berichten

  3. Gefühle und Stimmungen spielen für mein Lernen eine wichtige Rolle

  4. Ich kann mich gut in andere hineinversetzen

(2)

  1. Ich nehme mir Zeit, um über Situationen nachzudenken

  2. Ich beobachte lieber erst, bevor ich selbst handle

  3. Ich analysiere gern, was in Gesprächen oder Gruppen passiert

  4. Ich sehe oft Dinge, die anderen entgehen

(3)

  1. Ich brauche ein gutes Verständnis, bevor ich etwas anwende

  2. Ich mag es, Informationen zu strukturieren und zu ordnen

  3. Ich arbeite gern mit Modellen oder Konzepten

  4. Ich suche immer nach dem „Warum“ hinter einem Thema

(4)

  1. Ich probiere lieber gleich etwas aus, statt lange zu planen

  2. Ich fühle mich wohl, wenn ich spontan handeln kann

  3. Ich lerne besonders gut durch Versuch und Irrtum

  4. Ich treffe Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus

Auswertung

Zählen Sie, in welchem Abschnitt Sie die meisten Antworten mit Ja oder Eher ja gegeben haben:

  • Meistens A: Divergierer. Sie lernen am besten durch persönliche Erfahrungen, soziale Interaktion und emotionale Tiefe.

  • Meistens B: Assimilierer. Sie bevorzugen es, Dinge durch Beobachtung und gründliche Analyse zu verstehen.

  • Meistens C: Konvergierer. Sie denken logisch und nutzen Wissen gern zur Lösung konkreter Aufgaben oder Probleme.

  • Meistens D: Akkommodierer. Sie lernen am besten durch aktives Handeln, praktische Versuche und spontane Entscheidungen.

Wenn Ihre Antworten gleichmäßig verteilt sind, nutzen Sie vermutlich eine Mischung aus mehreren Stilen. Das ist ganz normal und kann sogar ein Vorteil sein.

Kolbs Lernstile im Unternehmen: Konkrete Beispiele & Anwendung

Das Modell von David Kolb lässt sich nicht nur im Bildungsbereich einsetzen. Auch im Unternehmenskontext bietet es wertvolle Impulse für Personalentwicklung, Teamarbeit und Führung. Wenn bekannt ist, wie Mitarbeitende bevorzugt lernen, können Trainingsmaßnahmen, Meetings oder Entwicklungsprogramme gezielter gestaltet werden. Hier einige konkrete Anwendungsbeispiele für jeden Lernstil im Berufsalltag.

Divergierer im Arbeitsumfeld

Diese Mitarbeiter glänzen durch ihre Fähigkeit, verschiedene Sichtweisen zu vereinen und kreative Ansätze zu entwickeln. In Meetings bringen sie oft neue Ideen ein, die anderen gar nicht in den Sinn kommen. Besonders stark sind sie in der Konzeptphase von Projekten oder im Kundenkontakt, wenn es darum geht, Bedürfnisse zu verstehen. Für diese Personen eignen sich Workshops, in denen sie gemeinsam mit anderen reflektieren und neue Perspektiven entdecken.

Assimilierer im Unternehmen

Assimilierer lieben es, komplexe Informationen zu analysieren und daraus klare Modelle oder Strategien abzuleiten. Sie fühlen sich in Aufgaben wohl, bei denen sie Daten auswerten, Prozesse optimieren oder Wissen strukturieren können. In Weiterbildungen profitieren sie von theoretischen Inputs, fundierten Analysen oder E-Learning-Angeboten mit klarer Struktur. Sie sind ideal für Rollen in Planung, Forschung oder Qualitätsmanagement.

Konvergierer im Berufsalltag

Konvergierer arbeiten lösungsorientiert, fokussiert und praktisch. Sie übernehmen gern Aufgaben, bei denen eine klare Zielsetzung besteht. Besonders gut geeignet sind sie für technische Berufe, Produktentwicklung oder Prozessoptimierung. In Lernprozessen profitieren sie von Anwendungsbeispielen, Übungen mit klarer Zielstellung und Tools, die direkt nutzbar sind. Ihre Stärken kommen bei klar definierten Herausforderungen voll zur Geltung.

Akkommodierer im Team

Diese Mitarbeiter sind Macher. Sie packen an, zögern nicht lange und gehen oft mutig voran. Sie fühlen sich in Projekten mit viel Handlungsspielraum besonders wohl. Neue Aufgaben schrecken sie nicht ab, im Gegenteil: Sie lernen durch das direkte Tun. Für sie sind Lernformate mit viel Praxisbezug, Simulationen, Planspiele oder Learning by Doing ideal. Auch im Vertrieb oder in Start-up-ähnlichen Umfeldern sind sie häufig zu finden.

Fazit für Unternehmen

Indem Unternehmen die unterschiedlichen Lernstile berücksichtigen, können sie nicht nur die Motivation steigern, sondern auch die Wirksamkeit von Trainings erhöhen. Teams profitieren davon, wenn alle Stile vertreten sind – denn so ergänzen sich strukturierte Denker, kreative Ideengeber, zielorientierte Umsetzer und tatkräftige Praktiker zu einem ausgewogenen Ganzen.

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  • Analytisch: Strukturierte Theorieteile für den Assimilierer.

  • Praktisch: Interaktive Szenarien für den Akkommodierer.

  • Kreativ & reflektiv: Aufgabenformate für den Divergierer.

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Häufig gestellte Fragen

Was sind die vier Lernstile von Kolb?
Wie kann ich meinen Lernstil bestimmen?
Kann ich mein Training an die Lernstile meines Teams anpassen?
Was ist ein LMS und wie kann es bei unterschiedlichen Lernstilen helfen?
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