Haptischer Lerntyp: Beispiele, 5 Methoden & 5 Lerntipps

Lernen ist mehr als Kopfsache! Manche erfassen Wissen am besten durch eigenes Erleben – sei es Bauen, Experimentieren oder Nachahmen. Fakt ist: In Schule, Studium und Beruf hilft dem haptischen Lerntyp vor allem Praxis. Doch woran erkennt man ihn, und welche Methoden fördern den haptischen Lerntyp am besten? Genau darum geht es in diesem Artikel!

Gepostet am
16. Jun 2025
Aktualisiert am
16. Jun 2025
Lesezeit
7 Minuten
Geschrieben von
Caroline - Content- und HR-Manager

Definition: Was ist der haptische Lerntyp?

Der haptische Lerntyp – auch als motorischer oder kinästhetischer Lerntyp bekannt – braucht mehr als nur Zuhören oder Lesen, um Wissen wirklich zu verinnerlichen. Haptische Lerntypen profitieren von Greifen, Fühlen, Erleben und Experimentieren, da ihr Gehirn Informationen besonders gut verarbeitet, wenn sie physisch mit dem Lernstoff interagieren.

Stellen Sie sich vor, jemand möchte lernen, wie man ein erfolgreiches Unternehmen führt. Ein rein theoretischer Business-Plan auf dem Papier mag sinnvoll erscheinen – aber erst, wenn er erste Verkaufsgespräche führt, Kundenfeedback einholt und eigene Marketingstrategien testet, versteht er, was wirklich funktioniert.

Durch Hands-on-Erfahrungen werden Strategien greifbar – sei es beim Pitch vor Investoren, beim direkten Verhandeln mit Lieferanten oder beim Entwickeln eines Prototyps. Theorie allein reicht nicht – sie muss in echte Praxis umgesetzt werden!

Sind Lerntypen wissenschaftlich belegt?

Die Theorie der Lerntypen ist wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen. Studien zeigen, dass Menschen meist von einer Kombination verschiedener Lernmethoden profitieren, anstatt nur in einer bestimmten Weise zu lernen. Trotzdem kann das Konzept ein hilfreicher Ansatz zur Selbstreflexion sein, um herauszufinden, welche Methoden einem persönlich (oder seinem Team oder Kunden) am meisten liegen. In der Praxis sind viele Menschen Mischtypen, die verschiedene Lernstrategien je nach Situation kombinieren.

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Merkmale des haptischen Lerntypen

1. Hands-on statt Kopfarbeit

Haptische Lerner denken in Bewegung – sie lernen nicht durch Zuhören, sondern indem sie selbst ausprobieren. Ob das Bedienen einer neuen Maschine, das Nachstellen historischer Ereignisse oder das physische Modellieren von Prozessen – sie verstehen am besten, wenn sie es tun.

2. Praxis schlägt Theorie

Während andere Lernende Informationen aus Büchern oder Vorträgen ziehen, brauchen haptische Lerner direkte Erfahrungen. Ein Beispiel: Ein IT-Student, der Code nur liest, wird sich die Syntax weniger gut merken als jemand, der direkt programmiert.

3. Feinmotorik und Bewegung als Gedächtnisstütze

Dieser Lerntyp nutzt oft haptische Reize zur Erinnerung. Menschen, die beim Lernen schreiben, basteln oder Objekte bewegen, prägen sich Inhalte besser ein. Viele haptische Lerner profitieren sogar davon, sich beim Lernen zu bewegen – sei es durch Gehen, Gestikulieren oder das Nutzen von Modellen.

4. Räumliches und mechanisches Verständnis

Oft haben haptische Lerner ein gutes Gespür für räumliche Strukturen und Zusammenhänge. Sie können Abläufe besser erfassen, wenn sie sie physisch nachvollziehen, z. B. durch das Zerlegen und Zusammensetzen von Objekten.

5. Fokus auf reale Erlebnisse

Abstrakte Konzepte sind für diesen Lerntyp schwer fassbar, praktische Anwendungen und Alltagsbezüge sind entscheidend. Ein Vortrag über Statik wird greifbarer, wenn man ein Brückenmodell aus Holz nachbaut und dessen Belastbarkeit testet.

5 Methoden für haptisches Lernen in Unternehmen & Bildungseinrichtungen

Haptisches Lernen kann gezielt in verschiedenen Bereichen gefördert werden – sei es in der Schule, im Beruf oder in der Weiterbildung! Hier stellen wir hierfür 5 Methoden vor:

Die ersten 3 Methoden zeigen Beispiele aus der Arbeitswelt, die sich allerdings auch auf andere Lernkontexte übertragen lassen. Die letzten beiden stammen aus dem Schul- und Workshopbereich, können aber ebenso in Unternehmen und Weiterbildungen eingesetzt werden.

1. Job-Shadowing & Mentoring (Arbeitswelt)

Anstatt neue Mitarbeiter mit langen Präsentationen einzuführen, hilft Learning by Doing. Durch Job-Shadowing begleiten Neueinsteiger erfahrene Kollegen und lernen durch Zuschauen und eigenes Ausprobieren. In handwerklichen Berufen oder der IT-Branche wird oft nach dem Prinzip Zusehen – Nachmachen – Erklären“ gearbeitet.

Beispiel: Ein neuer Teamleiter wird in einem internen Mentoring-Programm von einem erfahrenen Manager oder Coach begleitet. Anstatt nur theoretische Führungstrainings zu absolvieren, nimmt er an realen Meetings teil, beobachtet, wie der Mentor Mitarbeitergespräche führt, und übernimmt nach und nach selbst Verantwortung – zunächst unter Anleitung, später eigenständig.

2. Interaktive Planspiele & Simulationen (Weiterbildung & Unternehmen)

Gerade in der beruflichen Weiterbildung helfen realistische Szenarien, um Entscheidungen und Abläufe besser zu verstehen. In Planspielen werden echte Situationen nachgestellt, in denen sich die Teilnehmer aktiv einbringen müssen.

Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind frisch beförderter Teamleiter und stehen vor Ihrer ersten Mitarbeiterbewertung. Vor Ihnen sitzt ein Mitarbeiter – aber wie geht man das Gespräch richtig an? Einfach nur Theorie lesen reicht nicht, denn jede Persönlichkeit erfordert eine andere Herangehensweise.

In einem Leadership-Training durchlaufen angehende Führungskräfte genau solche Szenarien in realitätsnahen Simulationen. Sie üben Gespräche mit unterschiedlichen Mitarbeitertypen, probieren verschiedene Strategien aus und erhalten direktes Feedback. So gewinnen sie Sicherheit und lernen, Führung nicht nur theoretisch, sondern praktisch zu meistern.

3. Prototyping & Modellbau (Technische Berufe & Design)

Ob in der Produktentwicklung, im Bauwesen oder im UX-Design – physische Modelle oder digitale Prototypen helfen, Konzepte greifbar zu machen.

Beispiel: Ein Team aus Ingenieuren und Designern entwickelt ein neues Produkt – und dank Rapid Prototyping wird es in wenigen Stunden greifbar. Mit 3D-Druck oder Modellbau-Techniken entsteht ein erster Prototyp, der sofort getestet und optimiert werden kann. Passt die Form? Funktioniert der Mechanismus? Fehler werden früh erkannt, Verbesserungen direkt umgesetzt – so entsteht Schritt für Schritt ein ausgereiftes Produkt.

4. Bewegung & physische Interaktion im Unterricht (Schule & Workshops)

Statt starrer Frontalunterrichte können Bewegungselemente das Lernen unterstützen. Lernspiele, Gruppenarbeit mit Materialien oder körperliche Aufgaben helfen besonders haptischen Lerntypen.

Beispiel: Mathematik muss nicht abstrakt sein – sie kann erlebbar werden! Statt nur Formeln zu pauken, bauen Schüler mit Seilen oder Holzstäben riesige geometrische Figuren, messen Winkel und erkennen: „Aha, so funktioniert das!“ Oder sie bewegen sich auf einem Gitternetz am Boden, markieren Punkte und Vektoren mit dem eigenen Körper. So wird das Koordinatensystem nicht nur gezeichnet, sondern aktiv erlebt – und bleibt besser im Kopf.

5. Experimentelle Lernstationen (Schule & Universität)

Experimentierstationen oder interaktive Workshops ermöglichen, dass Lernende Inhalte selbst erarbeiten.

Beispiel: Chemie nur aus dem Lehrbuch? Schwer vorstellbar – bis Schüler im Labor selbst experimentieren. Sie mischen Säuren und Basen, beobachten Farbwechsel und erleben Reaktionen hautnah. Oder: Mit Molekülbaukästen setzen sie Strukturen selbst zusammen und verstehen, wie Atome sich verbinden.

5 Praktische Lerntipps für haptische Lerntypen

Wer sich als haptischer Lerntyp erkennt, kann mit gezielten Strategien effektiver lernen. Diese 5 Methoden helfen nicht nur Lernenden, sondern auch Teamleitern und Beratern, die praktisches Lernen gezielt fördern möchten:

  1. Wissen durch greifbare Modelle verankern: Statt nur theoretisch zu lernen, hilft es, Inhalte durch Skizzen, Modelle oder das Nachstellen von Abläufen mit Alltagsgegenständen zu visualisieren. Dies fördert ein tieferes Verständnis und macht abstrakte Konzepte greifbar.

  2. Lernen mit Bewegung kombinieren: Nutzen Sie Bewegung gezielt, um sich Inhalte besser zu merken – z. B. durch Gesten, körperliche Nachahmung von Abläufen oder indem Sie beim Lernen umhergehen. Physische Karteikarten oder Whiteboard-Übungen helfen zusätzlich.

  3. Praxisnahe Aufgaben für nachhaltiges Lernen nutzen: Wissen bleibt besser haften, wenn es schnell angewendet wird. Statt nur Konzepte zu durchdenken, setzen Sie sie aktiv um – sei es durch Experimente, handwerkliche Tätigkeiten oder direktes Arbeiten mit realen Problemstellungen.

  4. Für Trainer & Berater – Erlebnisse statt Theorie vermitteln: Statt trockene Theorie zu präsentieren, sollten Trainer reale Aufgaben, Simulationen oder Fallstudien in den Lernprozess integrieren. On-the-Job-Training, interaktive Workshops oder Rapid Prototyping sorgen für nachhaltiges Lernen.

  5. Für Trainer & Berater – Dynamische Lernumgebungen schaffen: Gestalten Sie Schulungen so, dass Teilnehmende aktiv eingebunden sind. Statt Frontalunterricht helfen Methoden wie Learning-by-Doing, interaktive Whiteboards oder Gruppenaufgaben, bei denen Teilnehmende eigenständig Lösungen entwickeln.

Haptische Lerntypen mit einem LMS gezielt entwickeln 

Haptische Lerntypen lernen am besten durch praktisches Tun, interaktive Aufgaben und realitätsnahe Simulationen. Doch wie lässt sich das in einem digitalen Learning Management System (LMS) umsetzen?

Mit Easy LMS können Sie Schulungen und Weiterbildungen so gestalten, dass alle Lerntypen gezielt gefördert werden – auch haptische. Durch multimediale Inhalte, interaktive Übungen, gezieltes Feedback und gemeinsame Lernpfade wird Wissen nicht nur vermittelt, sondern erlebbar gemacht.

Was Easy LMS bietet:

  • Erstellung und Verwaltung von interaktiven Lerninhalten: Entwickeln Sie Module, die den aktiven Austausch fördern und speziell auf die Bedürfnisse Ihrer Teams oder Kunden zugeschnitten sind.

  • Lernfortschritt verfolgen: Behalten Sie den Fortschritt Ihrer Mitarbeiter oder Coachees im Blick, unterstützt durch detaillierte Analysen und Berichte, die den Austausch und die Interaktion dokumentieren.

  • Assessments und Tests: Führen Sie Wissenstests, Rollenspiele und Feedbackrunden durch, um den Lernerfolg und die Kommunikationsfähigkeit messbar zu machen.

  • Gruppen- und Ressourcenmanagement: Organisieren Sie Teams und interaktive Lernaktivitäten in einem zentralen, benutzerfreundlichen Portal.

  • Onboarding vereinfachen: Automatisieren Sie den Onboarding-Prozess mit interaktiven Tools, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Gruppenaktivitäten, die den Dialog fördern.

  • DSGVO-konform: Stellen Sie sicher, dass alle Daten und Prozesse den Datenschutzanforderungen entsprechen.

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Nützliche Ressourcen

Häufig gestellte Fragen

Wie findet man heraus, welcher Lerntyp man ist?
Was sind die Vor- und Nachteile vom haptischen Lerntyp?
Welcher Lerntyp ist der Beste?
Was ist der haptisch-kinästhetische Lerntyp & wie lernt er am besten?
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