Blooms Taxonomie einfach erklärt: Inkl. Beispiele & Stufen

Gute Inhalte allein reichen nicht! Wer wirksam unterrichten oder Trainings gestalten will, muss wissen, wie Lernen funktioniert. Blooms Taxonomie ist dafür ein echter Klassiker: Einfach, praktisch und wirkungsvoll. Sie hilft dabei, Lernziele so zu formulieren, dass Wissen nicht nur behalten, sondern auch angewendet, hinterfragt und weiterentwickelt wird. Was steckt alles hinter diesem Modell? Und wie setzt man es konkret ein, ohne sich in Theorie zu verlieren? Das schauen wir uns jetzt gemeinsam an. Legen wir los!

Gepostet am
12. Jun 2025
Aktualisiert am
8. Jul 2025
Lesezeit
6 Minuten
Geschrieben von
Caroline - Content- und HR-Manager

Was ist Blooms Taxonomie? 

Heute gilt Blooms Taxonomie als Klassiker der Didaktik

Blooms Taxonomie ist ein Modell, das dabei hilft zu verstehen, wie Menschen lernen und wie man dieses Lernen gezielt fördern kann. Statt Lerninhalte nur zu vermitteln, rückt die Taxonomie in den Fokus, welche Denkprozesse beim Lernen aktiviert werden sollen: Vom simplen Erinnern bis hin zum kreativen Gestalten von neuem Wissen.

Ursprünglich wurde das Modell in den 1950er-Jahren vom Bildungspsychologen Benjamin Bloom entwickelt. 

Seine Idee: Lernziele lassen sich systematisch ordnen, von einfachen bis zu komplexen Anforderungen. Dadurch können Lehrkräfte, Berater und Bildungsplaner besser einschätzen, auf welcher Stufe sich Lernende befinden und darauf abgestimmte Aufgaben, Fragen oder Prüfungen gestalten.

Heute gilt Blooms Taxonomie als Klassiker der Didaktik und wird in Schulen, Hochschulen, und der Erwachsenenbildung genutzt. Sie wird sogar im Unternehmenskontext verwendet, um Lernprozesse transparenter, zielgerichteter und messbarer zu machen.

Die ursprüngliche Taxonomie nach Bloom (1956)

Die Taxonomie unterscheidet 6 Stufen kognitiver Lernziele, die aufeinander aufbauen und nach zunehmender Schwierigkeit sortiert sind (Stufe 6 ist laut Bloom somit die kognitiv schwierigste Stufe):

  1. Wissen: Informationen erinnern und abrufen (z. B. Begriffe, Daten, Fakten)

  2. Verstehen: Inhalte erklären, zusammenfassen, in eigenen Worten wiedergeben

  3. Anwendung: Gelerntes in neuen Situationen nutzen, z. B. Regeln auf ein Beispiel anwenden

  4. Analyse: Strukturen erkennen, Beziehungen auseinandernehmen und hinterfragen

  5. Bewertung: Argumente beurteilen, Entscheidungen abwägen, Meinungen begründen

  6. Synthese: Etwas Eigenes schaffen, Ideen kombinieren, kreativ gestalten

Ob in Schule, Hochschule oder Weiterbildung im Firmenkontext: Diese 6 Stufen helfen bis heute dabei, den Unterricht / Trainings zielgerichteter, differenzierter und gehirngerechter zu gestalten.

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Die überarbeitete Version von 2001: Was hat sich geändert? 

Im Jahr 2001 wurde Blooms Taxonomie von einer Gruppe rund um Lorin Anderson, einem Schüler Blooms, grundlegend überarbeitet. Ziel war es, die ursprüngliche Version an moderne Anforderungen der Bildungswissenschaft anzupassen und sie praxisnäher zu gestalten.

Die 6 Stufen der überarbeiteten Taxonomie:

  1. Erinnern (statt Wissen)

  2. Verstehen (bleibt)

  3. Anwenden (statt Anwendung)

  4. Analysieren (statt Analyse)

  5. Evaluieren (statt Bewertung)

  6. Erschaffen (statt Synthese)

Was hat sich konkret verändert?

1. Die sprachliche Form der Stufen wurde angepasst

In der ursprünglichen Version wurden vor allem Substantive verwendet, zum Beispiel „Wissen“ oder „Anwendung“. Die überarbeitete Version formuliert die Stufen durchgängig als Verben wie „erinnern“, „verstehen“ oder „anwenden“. Damit rückt das aktive Tun in den Mittelpunkt und Lernziele lassen sich konkreter und handlungsorientierter formulieren.

2. Die Reihenfolge der oberen Stufen wurde angepasst 

In der Originalversion stand „Bewerten“ an letzter Stelle. In der überarbeiteten Fassung ist „Erschaffen“ die höchste Stufe. Damit rückt kreatives Denken und das eigenständige Entwickeln neuer Ideen stärker in den Vordergrund.

3. Die neue Version ergänzt die kognitive Dimension um eine zweite Achse – die Wissensdimension

Hier werden 4 Wissensarten unterschieden: 

  • Faktenwissen: Grundlegende, isolierte Informationen wie Begriffe, Definitionen oder Daten. Beispiel: Die chemische Formel von Wasser kennen (H₂O)

  • Konzeptwissen: Verstehen, wie Begriffe, Prinzipien oder Modelle zusammenhängen.
    Beispiel: Verstehen, wie der Wasserkreislauf funktioniert

  • prozedurales Wissen: Wissen über Vorgehensweisen, Methoden oder Abläufe.
    Beispiel: Ein wissenschaftliches Experiment korrekt durchführen

  • metakognitives Wissen: Wissen über das eigene Denken, Lernen und Problemlösen – also: Wie lerne ich eigentlich am besten?
    Beispiel: Wissen, dass man sich Vokabeln besser merkt, wenn man sie laut ausspricht

Insgesamt bietet die überarbeitete Taxonomie mehr Klarheit, stärkere Praxisorientierung und eine bessere Verbindung zwischen Lernzielen und konkreten Aufgabenstellungen. Sie ist damit ein zeitgemäßes Werkzeug für alle, die Bildungsprozesse gezielt gestalten möchten.

So lässt sich Blooms Taxonomie in der Praxis anwenden

Sie planen eine Unterrichtseinheit, einen Workshop oder ein E-Learning-Modul? Dann kennen Sie das Problem: Inhalte sind da, aber wie stellen Sie sicher, dass Ihre Teilnehmer nicht nur mitdenken, sondern weiterdenken?

Hier kommt Blooms Taxonomie ins Spiel. Sie ist kein theoretisches Konstrukt, sondern ein echter Kompass für die Praxis. 

Ein Beispiel

Sie unterrichten das Thema Nachhaltigkeit:

  1. Auf der ersten Stufe formulieren Sie ein Ziel wie: „Die Teilnehmer nennen drei ökologische Probleme im Alltag.“

  2. Eine Stufe höher: „Sie erklären, warum Plastikmüll in den Ozeanen ein globales Problem ist.“

  3. Noch eine Stufe: „Sie entwickeln eigene Ideen, wie ihr Unternehmen nachhaltiger werden kann.“

Sie sehen: Die Taxonomie hilft nicht nur bei der Zielsetzung, sondern macht Ihre Planung klarer, Ihre Aufgaben vielfältiger und Ihre Ergebnisse messbarer. Ob Tests, Gruppenarbeiten oder Online-Quizzes: Sie wissen immer genau, was Sie eigentlich prüfen wollen.

Beispiele aus Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung

Weitere Beispiele gefällig, wie das Ganze noch in unterschiedlichen Kontexten aussehen kann? 

1. In der Schule 

Ein Lehrer bringt das Thema Klimawandel ins Klassenzimmer:

  • Seine Schüler nennen Ursachen (Erinnern)

  • erklären den Treibhauseffekt (Verstehen)

  • bewerten politische Maßnahmen (Bewerten)

  • und schreiben am Ende ein eigenes Plakat mit Handlungstipps für ihre Schule (Erschaffen)

2. An der Hochschule

  • In einem Marketing-Seminar analysieren Studenten zuerst Werbekampagnen (Analysieren)

  • entwickeln dann eigene Konzepte (Erschaffen)

  • und präsentieren diese in der Gruppe

Das Ergebnis: kein Frontalunterricht, sondern aktives Mitdenken, Gestalten, Umsetzen.

3. In der Erwachsenenbildung oder im Unternehmen

Ein Trainer führt eine Schulung zur Gesprächsführung durch:

  • Die Teilnehmenden lernen Gesprächstechniken (Erinnern)

  • üben diese in Rollenspielen (Anwenden)

  • und reflektieren in Gruppen, was funktioniert hat und was nicht (Bewerten)

  • Am Ende entwickelt jeder eine eigene Leitlinie für zukünftige Kundengespräche (Erschaffen)

Kritik an der Taxonomie nach Bloom

Auch wenn Blooms Taxonomie ein bewährtes Modell ist, gibt es berechtigte Kritik. Vor allem 3 Punkte werden regelmäßig genannt:

  1. Lernen ist selten linear. Die Einteilung in feste Stufen wird dem echten Lernprozess nicht immer gerecht. In der Praxis verlaufen Denken und Verstehen oft gleichzeitig und überschneiden sich.

  2. Fokus nur auf kognitives Lernen. Emotionale, soziale oder motorische Kompetenzen finden kaum Berücksichtigung, obwohl sie in vielen Bildungskontexten zentral sind.

  3. Hierarchisierung kann irreführend sein. Die Taxonomie legt nahe, dass „Erschaffen“ immer anspruchsvoller ist als „Verstehen“ oder „Anwenden“, was nicht in jedem Fall zutrifft.

Trotz dieser Schwächen bietet das Modell eine wertvolle Struktur, besonders für die Planung und Reflexion von Lernzielen. Entscheidend ist unserer Ansicht nach, es nicht als starre Reihenfolge zu verstehen, sondern als flexibles Denkwerkzeug.

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