8 effektive Blended-Learning-Modelle
Das eine perfekte Modell gibt es nicht, aber es gibt das, das am besten zu deinen Lernenden, deinen Inhalten und deinem Trainingsstil passt. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die acht bekanntesten Blended-Learning-Modelle. Du erhältst klare Definitionen, praktische Beispiele und eine einfache Anleitung, wie und wann du jedes Modell sinnvoll einsetzen kannst.
Den Anfang macht eines der am weitesten verbreiteten Konzepte: der Flipped Classroom.
1. Blended-Learning-Modell: Flipped Classroom
Bei diesem Modell erarbeiten sich die Lernenden die wichtigsten Inhalte vor dem Unterricht selbständig (beispielsweise über Videos, Lektüre oder interaktive Lektionen). Im tatsächlichen Unterricht wird das Gelernte dann durch Diskussionen, Coaching oder praktische Aktivitäten angewandt. Der passive Teil des Lernens soll dabei aus dem Unterricht verlagert und die persönliche Zeit interaktiver und wertvoller gestaltet werden.
Bei diesem Ansatz eignen sich die Lernenden die wichtigsten Inhalte bereits vor dem Unterricht selbstständig an; etwa über Videos, Texte oder interaktive Lektionen. Die gemeinsame Präsenzzeit wird anschließend genutzt, um das Gelernte in Diskussionen, Coachings oder praktischen Übungen anzuwenden. So wird der passive Teil des Lernens bewusst aus dem Unterricht verlagert, damit die gemeinsame Zeit aktiver, lebendiger und wertvoller gestaltet werden kann.
Am besten für: Theorielastige Ausbildung.
Beispiel: Die Teilnehmer lernen Leadership-Theorie anhand von kurzen Videos kennen und kommen zum Unterricht, um Rollenspiele zu spielen oder reale Szenarien zu bearbeiten.
Tipp für Ausbilder: Halte die Materialien vor dem Unterricht kurz und präzise. Verbinde sie mit einer Reflexionsfrage oder einem Quiz, um das Gelernte besser im Gedächtnis zu verankern. Nutze die Zeit im Präsenzunterricht, um zu coachen, Fragen zu klären und Themen zu vertiefen.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Es verwandelt deine Präsenzschulungen in Praxissitzungen, in denen deine Lernenden üben, Feedback erhalten und schwierige Konzepte klären können.
2. Blended-Learning-Modell: Stationswechsel
Bei diesem Modell bewegen sich die Lernenden durch verschiedene Stationen, an denen jeweils eine bestimmte Aktivität stattfindet – zum Beispiel Online-Module, Live-Coachings oder Gruppenarbeit. Alle Teilnehmer durchlaufen während der Sitzung jede Station, entweder in einer festen Reihenfolge oder nach einem klaren Zeitplan. So lassen sich verschiedene Formate in einem kompakten Zeitblock kombinieren, während die Aufmerksamkeit hoch bleibt und der Lernstoff abwechslungsreich vermittelt wird.
Am besten für: Verkaufstraining, interaktive Workshops, praktische Fähigkeiten.
Beispiel: In einem Vertriebs-Bootcamp sehen sich die Teilnehmer an einer Station Produktvideos an, an einer anderen üben sie mit einem Coach die Gesprächsführung, und an einer dritten wird ein Rollenspiel mit Einwandbehandlungsszenarien durchgeführt.
Tipp für Ausbilder: Verwende einen Timer und einen ausgedruckten Stationsplan, um die Trainingseinheiten im Auge zu behalten.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Die Lernenden bleiben aktiv und aufmerksam und wechseln zwischen Formaten und Aufgaben.
3. Blended-Learning-Modell: Laborrotation
Dieses Modell ähnelt dem Stationswechsel, doch das Online-Lernen findet an einem festen Ort statt – etwa in einem Computerlabor oder einem speziell ausgestatteten Schulungsraum – und nicht auf persönlichen Geräten. Die Lernenden wechseln zwischen persönlichem Unterricht und klar strukturierten digitalen Einheiten, wobei die technische Arbeit bewusst an einem Ort gebündelt wird. Das ist besonders effektiv, wenn die digitale Komponente konzentriertes Arbeiten, Aufsicht oder den Zugriff auf spezielle Tools erfordert.
Am besten für: Technische Ausbildung, Zertifizierungen, datenintensive Fähigkeiten.
Beispiel: Die Lernenden absolvieren ein Modul zur Finanzmodellierung in einem Computerlabor und kommen dann im Unterricht zusammen, um anhand der Daten reale Fallstudien aus der Wirtschaft zu analysieren und zu präsentieren.
Tipp für Ausbilder: Plane Laborsitzungen für ruhige, konzentrierte Zeiten ein. Sie sind ideal für vertieftes Arbeiten.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Dabei können die Lernenden ununterbrochene digitale Zeit ohne Ablenkungen erhalten.
4. Blended-Learning-Modell: Projekte
Bei diesem Modell arbeiten die Lernenden über einen längeren Zeitraum – oft mehrere Wochen oder sogar Monate – an einem realen Projekt. Dieses Projekt bildet den roten Faden des gesamten Lernprozesses. Unterstützt wird es durch Online-Recherche, digitale Kollaborationstools und regelmäßiges persönliches oder virtuelles Coaching. Der Schwerpunkt liegt auf Problemlösung, Kreativität und Teamarbeit, die in einem greifbaren, praxisnahen Ergebnis münden.
Am besten für: Führungstraining, strategisches Denken.
Beispiel: Ein Marketingteam hat den Auftrag, eine neue Kampagnenstrategie für ein reales Produkt zu entwickeln. Vier Wochen lang führen sie mithilfe von Online-Tools Konkurrenzanalysen durch, arbeiten über Miro und Confluence zusammen und treffen sich wöchentlich mit einem Trainer, um den Fortschritt zu überprüfen und Feedback zu erhalten. Die abschließende Präsentation wird live vor allen Beteiligten gehalten.
Tipp für Ausbilder: Stelle Vorlagen und Kontrollpunkte zur Verfügung, um Projekte auf Kurs zu halten.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Diese Methode fördert die Zusammenarbeit, das Lösen von Problemen und tiefgreifendes Lernen.
5. Blended-Learning-Modell: Individuelle Rotation
Bei diesem Modell folgt jede Person einem individuellen Lernpfad mit unterschiedlichen Aktivitäten – etwa Online-Modulen, Coaching-Sitzungen oder Gruppenarbeiten. Die Reihenfolge ist nicht für alle gleich: Je nach Zielsetzung oder Wissensstand können einzelne Schritte angepasst oder übersprungen werden. Du definierst die verfügbaren Optionen und Kriterien, während der Lernweg flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten wird.
Am besten für: Schulung im eigenen Tempo, Onboarding, Pläne zur Leistungssteigerung.
Beispiel: In einem Kurs zur technischen Weiterbildung kommen die Lernenden durch Online-Inhalte, Live-Unterstützung und praktische Übungen in ihrem eigenen Tempo voran.
Tipp für Ausbilder: Verwende ein Lernmanagementsystem (LMS) mit Analysefunktionen für die Lernenden, um den Fortschritt zu verfolgen und die Lernwege anzupassen.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Du kannst personalisiertes Lernen ohne persönliche Meetings für jeden Lernenden anbieten.
6. Blended-Learning-Modell: Erweitertes virtuelles Modell
Die Schulungen finden überwiegend online statt. Ergänzend gibt es gelegentlich Live-Check-ins oder Workshops, die Raum für vertiefende Diskussionen, Klärung, Feedback und interaktive Übungen bieten. Diese Treffen sind nicht die Hauptlernmethode, schaffen aber wertvolle Berührungspunkte, um das Gelernte zu festigen und eine persönliche Verbindung aufzubauen.
Am besten für: Remote-Teams, Berater, Teilzeitlernende.
Beispiel: Ein Remote-HR-Team absolviert einen Online-Kurs zur Einhaltung von Richtlinien zu Diversity und Integration. Einmal im Monat finden Live-Zoom-Sitzungen statt, um reale Szenarien am Arbeitsplatz durchzuspielen und die Auslegung der Richtlinien zu diskutieren.
Tipp für Ausbilder: Nutze Live-Meetings für Gespräche und das Knüpfen von Kontakt, nicht nur zur Wiederholung von Inhalten.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Hier hältst du eine Verbindung zu den Lernenden aufrecht, ohne dass häufige Treffen erforderlich sind.
7. Blended-Learning-Modell: A la carte
Die Teilnehmer wählen optionale Online-Module aus, die ein verpflichtendes Kernprogramm vor Ort ergänzen. Du stellst eine Auswahl an Zusatzinhalten zusammen, etwa Zertifizierungen oder spezialisierte Themen, und die Teilnehmer entscheiden selbst, was ihre persönlichen oder beruflichen Ziele am besten unterstützt. So entsteht ein flexibler Lernweg mit gezielter Anleitung.
Am besten für: Lebenslanges Lernen, Weiterbildungsprogramme.
Beispiel: Buchhalter nehmen an einem grundlegenden Präsenz-Workshop über neue Steuervorschriften teil und wählen dann aus optionalen Online-CPD-Modulen (z. B. Nachhaltigkeitsberichterstattung), um ihr Fachwissen zu vertiefen.
Tipp für Ausbilder: Stelle einen klaren Lernpfad zusammen, damit die Lernenden sich nicht von der Auswahl überfordert fühlen.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Hier erhalten die Lernenden Freiheit, ohne deine Arbeitsbelastung zu erhöhen.
8. Blended-Learning-Modell: Flex
Bei diesem Modell steht das Online-Lernen im Zentrum. Die Teilnehmer arbeiten sich selbstständig durch die Inhalte und können bei Bedarf Unterstützung in Anspruch nehmen. Dieser Ansatz eignet sich besonders gut, um Schulungen effizient zu skalieren, ohne dabei auf persönliche Betreuung zu verzichten.
Am besten für: Groß angelegte Onboarding-Programme, interne Akademien, Zertifizierungsprogramme.
Beispiel: Neu eingestellte Mitarbeiter eines Softwareunternehmens absolvieren ein Onboarding-Programm mit aufgezeichneten Produktdemos, Schulungen zu den Unternehmenswerten und interaktiven Quizspielen. Die Coaches halten zweimal wöchentlich Sprechstunden ab, um Fragen zu beantworten und Fortschritte zu unterstützen.
Tipp für Ausbilder: Biete Sprechstunden oder Live-Fragerunden an, um die Isolation zu verringern und die Erfolgsquote zu erhöhen.
Warum Ausbilder diesen Ansatz wählen: Du kannst Hunderte von Lernenden gleichzeitig schulen, ohne an Zoom gebunden zu sein.
Wer profitiert am meisten von Blended Learning?
Kurze Antwort: jeder. Aber im Folgenden ein paar Punkte, wie es dir als Ausbilder hilft:
Lernende erhalten Flexibilität, Personalisierung und interessantere Erfahrungen.
Trainer können Programme skalieren, Inhalte wiederverwenden und mehr Zeit mit dem Coaching verbringen.
Unternehmen erhalten besser ausgebildete Teams, kürzere Zeit bis zur Kompetenzerlangung und messbare Auswirkungen.
Blended Learning gibt dir die Möglichkeit, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, und das bei gleichbleibender Qualität.
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